Zu Gast sein in Villa Cenerentola
Wenn die warme
Saison beginnt, etwa von Ostern bis Mitte Oktober, beherbergt der Wohnwagen
„Villa Cenerentola“ seine Gäste. Etwas abseits der Häuser des Ökodorfes
Upacchi, im Schatten von zwei großen Ahornbäumen, finden diese einen Ort der
Ruhe und der Entspannung inmitten der üppigen Natur.
„Villa
Cenerentola“ hat Strom, Kühlschrank, Gasofen, Dusche und eine Komposttoilette
und kann als Basis dienen für Ausflüge in die Umgebung des Oberen Tibertals,
oder als Herberge für Menschen, die die Zeit zur Reflexion oder
Beziehungsarbeit nutzen möchten. Dazu gibt es folgende Gelegenheiten:
Mein
beschauliches Leben mitleben:
Wir meditieren
morgens zusammen, arbeiten zusammen in Haus und Garten, essen zusammen und
machen Ausflüge in die Umgebung
Versöhnungszeit:
Ein- oder zweimal
am Tag treffen wir uns zu einer Sitzung, erforschen und erfahren in Begleitung
der Gastgeberein, einer ausgebildeten Lebensberaterin, wie Versöhnung
stattfinden kann:
Versöhnung mit dem Anderen –
zusammen mit dem Partner erforschen wir, was unsere Beziehung fördert oder
hemmt, lösen Knoten und Konflikte und erwerben neue Arten, miteinander
umzugehen
Versöhnung mit der Welt –
abseits von Lärm und Rummel tauchen wir in die Natur und schöpfen aus unseren
Wurzeln neue Kraft und eine neue Sichtweise.
Die
Versöhnungszeit ist nicht an einen Aufenthalt in „Villa Cenerentola“ gebunden,
wer es lieber etwas bequemer hat, kann in einem Ferienhaus in Upacchi oder in
einem Agriturismus in der Nähe Unterkunft finden.
Workshops in deutscher Sprache
Im Jahr 2017
biete ich folgende Workshops für interessierte Gruppen und Organisationen an:
Nachhaltigkeit
durch Beziehungen:Ökologische Kommunikation fuer die
Erde
Nachhaltigkeit
entsteht durch Beziehung – zu unseren Mitmenschen und zur Welt. Im Workshop
benutzen wir die Werkzeuge der Ökologischen Kommunikation und der Biosystemik
um der Wurzeln der Gewalt und des Schmerzes in uns gewahr zu werden. So können wir
Gewohnheiten und Überzeugungen, die uns am nachhaltigen Handeln und Leben
hindern, erkennen und ablegen, und durch respektvolle und gewaltfreie
Umgangsformen ersetzen. Im Bewusstsein unserer Essenz als Kinder der Erde und
des Himmels entdecken wir unsere Verwandtschaft mit allen Wesen und der Natur,
die uns umgibt. In diesem Bewusstsein schaffen wir die Basis der Zusammenarbeit
mit andern Menschen und der Natur, um die Lebensbedingungen der zukünftigen
Generationen zu verbessern.
Tiefes Zuhören –
ein Werkzeug der Unterstützung
Das Tiefe Zuhören
ist eins der Hauptwerkzeuge der Ökologischen Kommunikation. Wenn wir wissen,
wie wir uns dem Anderen öffnen und zuhören können, ohne ihn beeinflussen oder
leiten zu wollen, sind wir der Lage, seine selbständigen Loesungsansätze zu unterstützen
und uns mit ihm eins zu fühlen. Unsere Fähigkeit des tiefen und unterstützenden
Zuhörens wächst in dem Masse, wie wir unsere Empathie entwickeln und mentale
Interferenzen vermeiden lernen.
Im Workshop
praktizieren wir auch das gegenseitige Tiefe Zuhören, bei dem die Rollen
getauscht werden und jeder der Partner die Möglichkeit hat, zuzuhören und gehört
zu werden. Gegenseitiges Tiefes Zuhören kann uns im Alltag helfen, unterstützende
Beziehungen aufzubauen, die uns über viele Schwierigkeiten hinwegtragen.
Durch Konflikte
wachsen
Konflikte sind für
unsere Entwicklung unerlässig. Doch häufig ist der Konflikt begleitet von
Aggression und Gewalt, so dass wir automatisch mit Verteidigung oder
Gegenangriff reagieren und dadurch nichts lösen. Mit Hilfe der Konstruktiven
Kritik, einem der grundlegenden Instrumente der ökologischen Kommunikation,
lernen wir, sowohl unsere Bedürfnisse zu erkennen und auszudrücken als auch die
Bedürfnisse des Anderen zu verstehen. Wir machen konkrete Vorschläge der Zusammenarbeit
auf einem höheren Niveau und überwinden so den Mechanismus von Angriff und
Verteidigung. So schaffen wir durch die Praxis der Konstruktiven Kritik Frieden
in unseren Beziehungen und in uns selbst.
„Maßgeschneiderte“
Workshops
Mit den Werkzeugen der Biosystemik und der Ökologischen Kommunikation kann
man zu fastjedem wichtigen Lebensthema Workshops kreieren. Das ganze Leben ist
Beziehung! Workshops, die ich in der Vergangenheit gehalten habe, hatten zum
Beispiel Themen wie: „Meine Beziehung zum Geld“, „Schuldgefühle transformieren“,
Gemeinschaftsbildung“, „Die Beziehung zur Welt und den vier Elementen“,
„Ver-Antwort-ung“ … Ich mache gern Vorschläge für Seminare zu einem Thema eurer
Wahl!
Die Wokshops können hier in Upacchi stattfinden (von Mai bis Oktober kann
ich in Zelten und in meinem Wohnwagen etwa zehn Personen unterbringen) oder ich
kann, bei rechtzeitiger Anmeldung, eine für Gruppen geeignete Unterbringung in
der Nähe organisieren. Wenn eine Gruppe mich einlädt, komme ich auch gern nach
Deutschland.
Eva Maria Lotz ist
Sozialpädagogin, Beziehungsberaterin und Expertin für Gruppendynamik und
arbeitet seit über 15 Jahren mit Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen in
der Fortbildung und Beratung. Ihre bevorzugte Methode ist die „Ökologische
Kommunikation“, ein von dem amerikanischen Psychotherapeuten Jerome Liss
entwickeltes System der gewaltfreien und wertvollen Kommunikation, das sowohl
im Dialog zwischen Einzelpersonen als auch in Gruppen, die gemeinsame Ziele
verfolgen, effektiv und hilfreich ist. Eva Lotz ist aktives Mitglied des
italienischen Ökodorfnetzwerkes und betreut Projekte und Gemeinschaften als
Supervisorin.
evalotz@yahoo.it
Ökologische
Kommunikation
Die “Gewaltfreie
Kommunikation” nach Marshall B. Rosenberg kennt fast jeder, die “Ökologische
Kommunikation” nach Jerome Liss hingegen ist den meisten Menschen gar kein
Begriff. Ich denke, zu Unrecht, denn das System steht der Gewaltfreien
Kommunikation in nichts nach, und wenn es um Arbeit von und mit Gruppen geht,
bietet die Ökologische Kommunikation mit ihrem aus der Biosystemik stammenden
Ansatz effizientere und praktischere Werkzeuge als die eher rhetorikbetonte
Gewaltfreie Kommunikation. In Deutschland dürfte die Ökologische Kommunikation
weitgehend unbekannt sein, denn Neuerungen im ökologischen und sozialen Bereich
setzen sich eher von Nord nach Süd durch als umgekehrt.
Erfunden hat
dieses System der vor zwei Jahren in Rom verstorbene amerikanische Psychotherapeut
Prof. Jerome Liss, der auch die “Scuola Italiana di Biosistemica” gegründet
hat. Jerome war sozial sehr engagiert und Mitglied bei über dreihundert
Vereinen, die die gesellschaftliche Veränderung vorantreiben wollten. Nachdem
er an mehreren Versammlungen teilgenommen hatte, stellte Jerome Liss fest, dass
die meisten der Gruppen, die etwas verändern wollten, zwar sehr viel
Enthusiasmus und Engagement mitbrachten, jedoch große Schwierigkeiten hatten,
gemeinschaftliche Projekte zu verwirklichen und mit anderen Gruppen
zusammenzuarbeiten. So entwickelte er einfache, jedoch in der Tiefe wirksame
Werkzeuge, die dazu dienen, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe zu
stärken, ein Gleichgewicht zwischen individueller Verwirklichung und
kollektivem Wachstum zu finden und gemeinsame Ziele zu verwirklichen. Er nannte
sein System “Ökologische Kommunikation”, weil es auf natürlichen systemischen
Gesetzen basiert und den natürlichen Drang des Menschen nach Kontakt und
Zusammenarbeit fördert.
Unsere erlernte
Art zu kommunizieren ist alles andere als “ökologisch”, leben wir doch seit
Jahrtausenden in einer auf Hierarchie, Dominanz und Unterdrückung basierenden
Kultur. Hinzu kommen der ausgeprägte Individualismus und Konsumismus des
modernen Zeitalters, das unsere Sozialisation zusaetzlich geprägt hat. Wen wundert
es da, wenn die Mechanismen der “spontanen” Kommunikation oft in die Sackgasse
von Anklage und Verteidigung führen und Konflikte schwer lösbar sind. Liss
nennt diese Mechanismen “Fallen” und benennt die am weitesten verbreiteteten:
Moralismus, Dogmatismus, Unkonkretheit, Selbstverteidigung, Rechthaberei und
Monopolisieren. Gestützt durch seine neurobiologischen Forschungen hält er s
für wenig sinnvoll, gegen eingefahrene Gewohnheiten anzukämpfen, er schlägt
vielmehr vor, die alten Kommunikationsmechanismen durch die der Ökologischen
Kommunikation zu ersetzen: aktiv zuzuhören, sich konkret und im Einklang mit
Emotionen zu äußern, ich-Botschaften zu formulieren und konstruktiv Kritik zu
üben, Wertschätzung auszudrücken.
Zur Förderung der
Entwicklung gegenseitigen Vertrauens, Zusammenarbeit und gemeinsamen Wachstums
in Gruppen bietet die Ökologische Kommunikation auf physiologischen Grundlagen
beruhende Methoden wie gemeinsame Bewegung, Körperkontakt, biologischen
Gesetzmaessigkeiten folgender Rhythmus der Versammlungen und den Einsatz eines
oder mehrerer Fazilitatoren. Erlernt werden die neuen Verhaltensweisen durch
aktives Tun und Ausprobieren, Rollenspiel; Paararbeit und Arbeit in
Kleingruppen ermöglichen ein Erleben der Wirkung der neuen Techniken und helfen
dabei, innere Hindernisse aufzuspüren und zu überwinden.
So ist die
Ökologische Kommunikation auch ein Weg des persönlichen Wachstums und der
Selbstverwirklichung: Die Praxis der “Konstruktiven Kritik” basiert darauf,
nicht den anderen anzuklagen, sondern bei sich selbst nachzusehen, welche
Bedürfnisse verletzt wurden und konkrete Vorschläge zu machen, wie diese
erfüllt werden können. Wenn dieses Verhalten zur Regel wird, wird unser
Bewusstsein der inneren Verletzungen immer tiefer und wir lernen, besser auf
uns zu achten und für uns selbst zu sorgen.
Es würde mich
freuen, wenn die Praxis der Ökologischen Kommunikation auch in Deutschland mehr
Verbreitung finden könnte, denn ich kenne kein anderes System, das sowohl für
Gruppen als auch im Alltag so universell einsetzbar und leicht erlernbar ist.
Die Praxis der Ökologischen Kommunikation hilft, Konflikten vorzubeugen und sie
zu lösen, führt zu tiefem Kontakt mit sich selbst und dem Anderen und zu
befriedigenden Erlebnissen im Zusammenleben. Ich organisiere Kurse in
Ökologischer Kommunikation auch in deutscher Sprache, entweder bei mir zu Hause
im Oekodorf Upacchi in der Toskana, oder auch in Deutschland, wenn eine Gruppe
mich zu sich einlädt.
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